Auslegung der Bibel

Ist die Bibel schwer verständlich oder lebendig und aktuell!?
Sie ist an manchen Stellen schwer verständlich, aber vor allem ein lebendiges und aktuelles Buch!

Auf dieser Seite und den Unterseiten geht es um die Auslegung der Bibel.

1. Die Bibel ist an manchen Stellen schwer verständlich, weil sie in einer anderen Zeit aufgeschrieben wurde.

Die Gleichnisse Jesu mit Begriffen wie Joch, pflügen, säen, usw. kennen manche heute nicht mehr. Noch fremder ist die Bild- und Zahlensymbolik in manchen biblischen Abschnitten wie z. B. in einigen Abschnitten des Alten Testaments und in der Offenbarung des Johannes. Und auch mit den ersten Kapiteln der Bibel haben viele Menschen ihre Schwierigkeiten.
Dann gibt es Abschnitte, die kann man nur verstehen, wenn man weiß, in welcher geschichtlichen Situation sie geschrieben wurden, zum Beispiele Abschnitte im Alten Testament, in denen für uns grausame physische Gewalt beschrieben wird, oder auch Texte, die über das Verhältnis von Mann und Frau, über Erziehung oder auch den Umgang mit Sklaven berichtet wird. Wir verstehen sie nicht sofort, weil es die geschichtliche Situation der damaligen Zeit fremd ist.

2. Die Bibel ist an manchen Stellen schwer verständlich, weil sie komplizierte theologische Gedanken enthält.
   

   Dazu zählen zum Beispiel Vorschriften über Opfer und die sogenannte Weisheitsliteratur wie das Buch Hiob im Alten Testament oder auch im Neuen Testament manche abschnitte in den Briefen des Paulus, vor allem im Römerbrief und im Galaterbrief.

Das sind aber alles Abschnitte, die man durch Studium und differenziertes Nachdenken lernen kann zu verstehen. Man darf nur nicht denkfaul sein und muss vorurteilsfrei an die Texte herangehen.

3. Andere Teile scheinen schwer verständlich, weil sie dem normalen menschlichen Empfingen gegenüberstehen. Hier nur einige Beispiele:

   • Wenn Jesus sagt, dass wir das Leben nur gewinnen können, wenn wir es verlieren; dass uns Jesus mehr wert sein soll als jeder Mensch und alles andere; dass der Glaube zu Trennungen unter Menschen führen kann (Lukas 9, 23-27 – Markus 8, 34-38 – Matthäus 10, 34-39)
   • Unser menschliches Denken geht davon aus, dass wir durch Leistung und Gut-sein Anerkennung finden und in einer religiösen Hierarchie nach oben Gott näher kommen. Gott aber will uns seine Gnade und Liebe einfach nur schenken. Wir können sie uns nicht verdienen. Beispiele aus dem Neuen Testament sind das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg, Jesu Begegnungen mit den Zöllnern und viele andere.
   • In den Psalmen richten sich Gebete in drastischer Weise gegen Feinde. Normal würden wir so nie reden.
   • Paulus beschreibt in Phil. 1,23 seine Freude über die Ewigkeit: „Ich habe Lust zu sterben und beim Herrn zu sein.“ Ist er lebensmüde oder worum geht es?
   • Viele Aussagen, dass wir nicht sorgen und keine Angst haben sollen, geborgen sein können in Gott, uns der Führung Gottes anvertrauen sollen, usw. sind schön, erscheinen aber schwer umsetzbar und lebensfremd oder wie ist das möglich?

Diese Abschnitte kann man nicht durch Verstand und Studium verstehen lernen, sondern durch Lebens- und Glaubenserfahrung, wenn wir uns auf Jesus einlassen und erfahren, dass es alles stimmt und wahr ist und eine große Bereicherung für unser Leben bedeutet.

Wichtig ist, dass wir uns diese Texte nicht so zurechtlegen, dass sie in zu unserem Verstand und Erfahrungshorizont passen, sondern sie stehen lassen, auch wenn wir sie nicht verstehen. Bei neuen Erfahrungen erschließen sie sich vielleicht und werden zu Stellen großer Freiheit und neuer Erfahrungen im Glauben, z. B. Jesus ist mehr wert, nicht sorgen, Ewigkeit, …

„ Lebe zuerst, was du verstehst, dann wird sich auch das erschließen, was du nicht verstehst.“

Wie kann die Bibel zu einem lebendigen und aktuellen Buch werden?

Die entscheidende Frage ist, ob ich glaube, dass Gott durch die Bibel zu mir spricht und mir sagt, was er für mich und von mir will.

Was die Bibel sagt ist keine religiöse Zusatzkomponente für mein normales Leben, z. B. als Trostpflaster in schweren Zeiten, eine Hilfe durch Beten oder eine ethische Anleitung, sondern grundsätzlich anderer Weg.

Im Alten Testament ist der zentrale Begriff der Bund, durch den Gott sich sein Volk erwählt und für seinen Heilswillen gebraucht. Jesus redet vom Reich Gottes, das nahe herbeigekommen ist.  (Matthäus 4, 17), und dass wir durch den Heiligen Geist neu geboren werden Johannes 1 und 3.
Und Paulus gebraucht Begriffe wie „Leben im Geist“ (Galater 5) oder Eigentum Jesu (Röm. 6, Taufe). In Galater 2, 20 schreibt er: „nicht ich lebe, sondern Christus in mir.“ und in 2. Korinther 5, 17 „Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“

Das normale Leben beginnt mit der Geburt und endet mit dem Tod.
Das neue Leben beginnt mit der Verbindung zu Jesus Christus und endet in der Ewigkeit Gottes.
Das ist der grundsätzlich andere Weg.

• In der Bibel und vor allem in Jesus wird uns Gottes neue Welt gezeigt und nahe gebracht. Sie ruft Menschen dazu auf, sich darauf einzulassen und will ihnen zeigen, wie man darin lebt, denn Gott will sein Heil zu uns Menschen bringen, damit wir in seinem Reich leben – hier und in Ewigkeit.
• Wenn wir uns darauf einlassen wird die Bibel sehr lebendig und aktuell, ein lebenslanges Lernbuch, eine nie endende Reise durch das Land des Glaubens, durch das Reich Gottes, das Jesus uns gebracht hat.

Mit

dem Bibelkurs,

den Predigten zum Lesen,

den Predigten zum Hören

und Andachten

wie auch das Buch „Geborgen unter Gottes Wort“

und anderen Beiträgen

möchten wir Ihnen helfen, die wunderbare Botschaft der Bibel kennenzulernen

und den großen Reichtum des Reiches Gottes in Ihrem Leben zu erfahren.

Wir wünschen Ihnen dabei Gottes reichen Segen.