Predigt zu 2. Petrus 3, 10-15a+18 am Ewigkeitssonntag

10 Es wird aber des Herrn Tag kommen wie ein Dieb; dann werden die Himmel zergehen mit großem Krachen; die Elemente aber werden vor Hitze schmelzen, und die Erde und die Werke, die darauf sind, werden nicht mehr zu finden sein. 11 Wenn nun das alles so zergehen wird, wie müsst ihr dann dastehen in heiligem Wandel und frommem Wesen, 12 die ihr das Kommen des Tages Gottes erwartet und ihm entgegeneilt, wenn die Himmel vom Feuer zergehen und die Elemente vor Hitze zerschmelzen. 13 Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt. 14 Darum, ihr Lieben, während ihr darauf wartet, seid bemüht, dass ihr vor ihm unbefleckt und untadelig im Frieden gefunden werdet, 15 und erachtet die Geduld unseres Herrn für eure Rettung.
18 Wachset aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilands Jesus Christus. Ihm sei Ehre jetzt und für ewige Zeiten! Amen.

Der Tod ist unser schrecklichster Gegner.

Manchmal sind Menschen darauf vorbereitet und haben sich damit abgefunden, aber manchmal trifft er sie völlig unvorbereitet und zerstört alles. Der Tod macht uns deutlich: Es ist alles zu Ende, wirklich zu Ende. Es kann kein Wort mehr gesagt und nichts geändert werden. Jeder Wunsch bleibt unerfüllt und nichts kann dagegen helfen: kein Klagen, kein Kämpfen, kein anderer Mensch.

Es ist schwer anzunehmen, dass alles unwiderruflich zu Ende ist und manchmal ganz plötzlich.

In diesem Abschnitt des 2. Petrus-Briefes werden wir daran erinnert, dass nicht nur unser Leben plötzlich zu Ende sein kann durch den Tod, sondern dass zu einem Zeitpunkt, den nur Gott kennt, alles Leben auf dieser Erde ein Ende hat. Das ist der Tag, die Bibel nennt es „den Tag des Herrn“, wenn Gott die Herrschaft über alles, wieder an sich reißt, und wenn Jesus Christus, der Gekreuzigte und Auferstandene wieder auf die Erde kommt. Auch dann ist alles zu Ende: Kein Wort wird mehr gesprochen, keine Hilfe ist mehr vorhanden und es ist nichts mehr zu ändern. Dann ist es endgültig aus!

So scheint es jedenfalls. Doch es geht weiter nach dem Tod und nach dem Ende der Welt.

Dann steht jeder vor Gott und wird von Gott beurteilt und gerichtet. Die einen holt Gott zu sich in die ewige Gemeinschaft mit ihm in den Himmel, und die anderen werden ewig von Gott verstoßen und getrennt, was die Hölle ist.

Die Bibel macht deutlich: Das ist der entscheidende Moment unserer ganzen Existenz, die Frage wie Gott über uns urteilen wird, wenn wir am Ende vor ihm stehen.

Das wird furchtbar für alle, die hier im Leben an Jesus Christus vorbei gegangen sind, weil sie dann erkennen müssen, dass sie ihr Leben verlebt und die Chance vertan haben, die Gott ihnen durch Jesus gegeben hat. Jesus hat Recht gehabt, und sie haben ihm nicht geglaubt, aber dann ist es zu spät.
Und auch ihr Leben, egal, ob es schön ist oder schwer, wird immer bestimmt vom Tod, denn sie wissen: Egal wie ich mich anstrenge, am Ende steht die unüberwindliche Macht des Todes. Sie leben ohne Jesus, gehen eigene Wege, und am Ende steht der Abgrund. Sie versuchen das zu verdrängen, aber sie werden mit dem Tod nicht fertig. Gott hofft jeden Tag, dass sie umkehren und sich retten lassen, aber sie gehen daran vorbei.

Ganz anders ist es dagegen für Menschen, die zu Jesus gehören, die Christus im Herzen lieben.

Sie wissen dann: Ja, eigentlich habe ich es auch verdient, verurteilt und von Gott entfernt zu werden. Aber ich stehe da nicht allein. Jesus Christus ist bei mir. Er hat meine Schuld und meine Strafe auf sich genommen. Er tritt für mich ein und bringt mich in die Ewigkeit. Für sie ist dieser Moment, wenn sie vor Gott treten, der schönste überhaupt, denn es ist der Moment der ewigen Rettung, wo sie hineingehen in Gottes Herrlichkeit. Wie schön muss das dann sein, ganz bei Jesus zu sein, in seiner Liebe, in seinem Frieden und in seiner Freude zu leben und alles zu erfahren, was Jesus uns versprochen hat.

Und dadurch ändert sich für Menschen, die zu Jesus gehören, auch schon hier alles.

Für gerettete Kinder Gottes hat das Leben hier eine grundlegend andere Bedeutung. Der Tod verliert seinen Schrecken. Er ist nicht mehr die unüberwindliche schreckliche Macht, die alles vernichtet, sondern er ist nur das Ende des irdischen Lebens, aber gleichzeitig mit Jesus der Durchgang in Gottes wunderbare Herrlichkeit.

Leben hier ist eine Zeit der ständigen Vorfreude auf dieses Ziel hin.

Jeder Gottesdienst soll uns darauf einstimmen und daran erinnern, was für ein wunderbares Ziel wir vor uns haben. Es ist ein Leben in Geborgenheit. Das Leben kann uns manchmal hart zusetzen, es kann grausam sein, aber mit Jesus weiß ich mich geborgen in Gottes Hand. Was auch immer geschieht, er ist bei mir und hält mich fest. Und es ist eine Zeit des Dienens, nicht dadurch, dass wir tun, was Menschen wollen, sondern dass wir Christus dienen und tun, was er will, und dafür alles einsetzen, was er uns an Gaben, an Zeit und Geld gegeben hat, indem wir etwas dafür tun, dass Gottes Reich gebaut wird und viele Menschen gerettet werden.

Durch Jesus verändert sich auch das, was wirklich wichtig ist im Leben:

Ohne Jesus ist es wichtig, materiell gut abgesichert zu sein und möglichst viel Geld zu haben, anerkannt und geliebt zu werden oder vielleicht sogar berühmt zu sein, Erfolg zu haben, immer gesund zu sein und lange zu leben. Das ist auch alles nicht unwichtig, aber mit Jesus ist das Wichtigste im Leben überhaupt, mit ihm verbunden zu bleiben und die Gemeinschaft mit ihm zu vertiefen. Wenn man sonst denkt: Ich habe keine Zeit für Gott, für sein Wort, für das Gebet, dann merkt man: Es gibt auf der Welt nichts Größeres und Wichtigeres als die Gemeinschaft mit Christus zu suchen.

Deshalb gibt Petrus der Gemeinde hier einige Ermahnungen:

In Vers 11+12a: „11 Wenn nun das alles so zergehen wird, wie müsst ihr dann dastehen in heiligem Wandel und frommem Wesen, 12 die ihr das Kommen des Tages Gottes erwartet und ihm entgegeneilt.“

In Vers V 14: „Darum, ihr Lieben, während ihr darauf wartet, seid bemüht, dass ihr vor ihm unbefleckt und untadelig im Frieden gefunden werdet.“     

Und in Vers 18: „Wachset aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilands Jesus Christus.“

Aus der Sicht Gottes gibt es hier auf der Welt zwei Gruppen von Menschen.

Wir machen viele Unterscheidungen bei Menschen, zum Beispiel in Reiche und Arme, Angesehene und weniger Angesehene, wichtige und unwichtige, Gebildete und Ungebildete. Für Gott gibt es nur zwei Gruppen: die verlorenen Kinder und die geretteten Kinder.

Und es gibt grundsätzlich nur zwei Wege für uns Menschen:

Das sind die zwei Wege, von denen Jesus in Matthäus 7, 12-14 redet: Der breite Weg, der bequem ist, gut ausgebaut, auf dem die meisten gehen, auf dem man das tut, was man so tut und ohne Jesus lebt. Dieser Weg führt in den Abgrund, in die ewige Verlorenheit. Der schmale, enge Weg ist manchmal nicht so bequem und angenehm. Darauf sind nicht so viele unterwegs. Es ist der Weg mit Jesus. Und dieser Weg führt in die Ewigkeit Gottes. Gott sehnt sich danach, dass wir den richtigen Weg gehen, zu ihm hin.

Wenn Sie in diesem Jahr einen lieben Angehörigen oder Freund verloren haben,

dann sind durch den Tod erschüttert und aufgerüttelt worden. Der Tod hat Ihnen seinen Schrecken und seine Macht gezeigt. Machen Sie nicht einfach so weiter in der Hoffnung, dass es irgendwie vorübergeht. Solange wir leben, wird der Tod immer wieder in unser Leben eingreifen und uns unsere Ohnmacht zeigen. Und wenn wir ohne Jesus sterben, werden wir ewig von Gott getrennt sein.

Es gibt nur einen, der uns angesichts des Todes die Angst nehmen kann, der uns angesichts des Todes Trost, Kraft und wirklich neues Leben geben kann, das ist Jesus Christus. Und wenn wir dann mit ihm sterben, wartet auf uns Gottes wunderbare Ewigkeit.

Deshalb halten Sie fest an Jesus oder wenden Sie sich ihm ganz neu zu. Es gibt nur eins, was wirklich wichtig ist in unserem Leben und was darüber entscheidet, wohin wir nach dem Tod gehen: Das ist Jesus! Ob wir mit ihm verbunden sind oder nicht, ob wir ihn lieben und ihn im Herzen haben oder nicht, ob wir ihm folgen oder unsere eigenen Wege gehen, an ihm entscheidet sich alles.

Predigt zu 2. Petrus 3, 10-15a+18
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