Predigt zu Sacharja 9,9, 3. Advent Adventssonntag Jesaja 40, 1-11 4. Advent Adventskerzen Adventskranz
Foto: Martina Heins

Predigt zu Sacharja 9, 9 am 3. Advent

9 Du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer

Freiheit, Frieden, innerlich zur Ruhe kommen, voller Zuversicht sein und hoffnungsvoll leben: Kennen Sie diese Sehnsucht oder haben sie schon resigniert und sich damit abgefunden, dass sich sowieso nichts ändert?




Sacharja war ein Prophet Gottes im Volk Israel zu einer Zeit als dieses seine staatliche Unabhängigkeit verloren hatte und von fremden Völkern besetzt war. Eine große Zahl war verschleppt worden. Sie waren Gefangene, hilflos und rechtlos und fühlten sich von Gott verlassen.

Im Volk gab es viele, die längst alle Hoffnung und Sehnsucht aufgegeben hatten.

Sie rechneten mit nichts Neuem und auch nicht mit Gottes Hilfe. Sie hatten sich mit ihrer Situation abgefunden und resigniert. Man kann sie als Realisten bezeichnen.

Aber es gab auch die anderen, die immer auf eine Veränderung und auf Gottes Eingreifen gehofft hatten.

Sie hofften auf ein neues Leben und dabei warteten sie auf die Erfüllung der Zusage: Einer wird kommen und die Erlösung bringen. Aber nach einiger Zeit standen auch sie in der Gefahr, innerlich auszubrennen, weil ihre Sehnsucht nach Frieden, Gerechtigkeit und Freiheit, nach einem neuen Leben immer noch nicht erfüllt worden war.

Mitten in diese Situation kommt die Botschaft Gottes durch den Propheten.

Sacharja gebraucht ein Bild vom guten, gerechten und hilfreichen König, der zu seinen Untertanen kommt, nicht um sie zu unterdrücken und auszubeuten, sondern um ihnen zu helfen. Hilfsbedürftige Menschen werden von ihrem König besucht, der ihnen Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden gibt, ein neues Leben, das in Freiheit aufblühen kann.

Vielleicht können wir uns das vorstellen, was in solchen Menschen vor sich geht, welche Hoffnung und Freude aufkommt.

Möglicherweise haben bei vielen Menschen die Augen vor Begeisterung geleuchtet und man hat immer und immer wieder darüber geredet, wie das dann wohl sein wird, wenn der König kommt und sie in die Freiheit und zu neuem Leben führt.

Heute hören wir diese Verheißung, dass unser Erlöser, unser König kommt, aber dringt sie überhaupt noch durch zu uns und in unser Herz, oder brauchen wir das gar nicht, dass jemand kommt, um uns zu helfen?

Unser Land ist nicht von einer fremden Macht besetzt, wir sind nicht verschleppt, rechtlos oder Gefangene. Dass das so ist, dafür kann man Gott nur von Herzen dankbar sein.

Predigt zu Sacharja 9,9 3. Advent Adventssonntag Mauern im Leben Hindernisse Weg mit Mauern kein Durchkommen Dorf in Südfrankreich Frankreich typischAber wir erleben auch so viele Begrenzungen und Einschränkungen durch innere Mauern,

zum Beispiel Mauern der Angst, wenn uns eine Situation bedrohlich vorkommt, vor einer unsicheren Zukunft oder der Angst, etwas zu verlieren, was uns wichtig ist; Mauern zu Menschen, die wir lieben; Mauern der Einsamkeit und Mauern zu Gott. Es sind alles Mauern, die uns den Zugang zu einem freien und aufblühenden Leben versperren.

Wie ist das für uns, wenn es heißt: Siehe, dein König kommt, um dich zu befreien, dir Frieden zu schenken, innere Ruhe, Geborgenheit, Freiheit?

Ich bin davon überzeugt, dass alle Menschen sich nach einem solchen Leben sehnen und alle Menschen die Hilfe dafür benötigen.
Und deshalb ist es so wichtig, dass diese tiefe Sehnsucht in uns wach bleibt und dass wir die Erfüllung nicht irgendwo suchen, sondern bei dem von Gott gesandten Erlöser und König, Jesus Christus!

Die Israeliten kannten ihn nicht. Wir kennen ihn: Jesus Christus! Das ist er, der uns das Reich des Friedens, die Erlösung bringt, und sonst nichts und niemand.

„Siehe, dein König kommt zu dir!“

Für uns ist das zum einen die Erinnerung an die Geburt Jesu, das erste Kommen Christi in diese Welt.

Seit dem himmlischen Ereignis im Stall von Bethlehem können Menschen die Erfahrung machen, dass Gott uns diese Freiheit schenkt im Glauben an Jesus Christus. Auch wenn wir es auf der Erde nur bruchstückhaft erleben, ist Jesus mit seiner Hilfe schon da!

Und so ist diese Verheißung zum anderen die Zusage, dass die vollkommene Erfüllung noch kommt.

Die innige und ewige Gemeinschaft mit Christus steht noch bevor. In der Ewigkeit werden wir alles, was er bringt, in aller Vollkommenheit und Schönheit erleben. Unsere Sehnsucht nach Leben, Frieden, innerer Ruhe, Zuversicht und Hoffnung ist dann gestillt.

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Foto: Martina Heins

Ist diese Verheißung, dass unser König kommt und uns volles Leben schenkt, eine Botschaft, die uns leuchtende Augen gibt und jubeln lässt vor Freude?

Wenn diese Verheißung bei uns ankommt, dann wird in uns ein kleines Licht des neuen Lebens aufleuchten. Und wenn wir das weitergeben, dann bekommen vielleicht auch andere Menschen dieses Licht, so dass es auch in ihren Herzen aufleuchtet.

In der Adventszeit bis Weihnachten machen wir mit den Kerzen am Adventskranz deutlich, dass inmitten der Dunkelheit das Licht immer größer wird und heller leuchtet. Es wäre schöne, wenn diese Botschaft unser Leben und das Leben anderer immer heller macht und das Licht Gottes immer stärker in uns allen leuchtet.
Predigt zu Sacharja 9, 9
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