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6. Sonntag der Passionszeit – Palmarum

„Der Menschensohn muss erhöht werden,
damit alle, die an ihn glauben,
das ewige Leben haben.“
Johannes 3,14-15

„Wir kommen alle, alle in den Himmel“ heißt es in einem bekannten Karnevalslied. Doch warum musste Jesus dann leiden und am Kreuz sterben, wenn das alles so einfach per „General-Ablass“ von statten geht und Gott am Ende alle Menschen in einen irgendwie gearteten Himmel holt, egal ob die Menschen etwas mit ihm zu tun haben wollen oder nicht? In Johannes 3,14 und an anderen Stellen heißt es doch, Jesus musste leiden, sterben und auferstehen, ans Kreuz und in den Himmel erhöht werden, damit Menschen das ewige Leben erhalten können.

Es war Gottes Plan und Wille, dass zunächst die Kräfte, die zwischen uns und Gott stehen und uns von Gott fernhalten, von ihm selbst überwunden und besiegt werden mussten. Wir Menschen sind dazu nicht in der Lage. So hat Jesus die Ursünde des Menschen, dass wir Gott misstrauen, ihn ablehnen und aus dem Leben fernhalten, in seinem Leiden und Sterben in vollkommener Liebe und Einheit mit Gott auf sich genommen, ans Kreuz getragen und überwunden. In gleicher Weise hat er den Tod und die Gottesferne erlitten und besiegt.

Dadurch ist der Weg für uns frei zu einer ganz neuen Gemeinschaft mit Gott, der uns mit seinem Heiligen Geist anfüllt und in Ewigkeit mit sich verbindet. Gott fordert von uns nicht, dass wir durch moralische Leistung oder Frömmigkeitsübungen am Erlösungswerk mitwirken, aber er erwartet von uns, dass wir im Vertrauen auf Jesus das für uns annehmen, was er für uns getan hat und ihm unser Leben anvertrauen; denn er tat es für uns! Können wir da noch anders, als mit Glauben, Liebe und Hoffnung den Weg zum ewigen Leben zu ergreifen, den Gott uns gegeben hat: Jesus Christus!

Gebet
 Jesus, ich danke dir, dass du
durch dein Leiden und Sterben auch für mich
den Weg zum ewigen Leben geebnet hast.
Erhalte mich im Glauben an dich.
Amen

Lied
Ein Lämmlein geht und trägt die Schuld
EG 83