Die Rezensionen zu diesen Buchtipps wurden von Dipl.- Bibliothekarin Martina Heins geschrieben.
Inhaltsverzeichnis
24 Mal Advent und Weihnachten: Mein Bibeltagebuch
Ulrich Mack: Feste feiern
Annette Langen: Kinderbibel in 5-Minuten-Geschichten
Ursel Scheffler: Meine schönsten Gleichnisse aus der Bibel
Julia Ginsbach: Gutenachtgebete für die Kleinsten
Christian Ottemann: Der überraschende Jesus
Hans-Martin Heins: Geborgen unter Gottes Wort
Besonderer Hinweis: Unter „Gemeinde leben“ finden Sie
unser interessantes Gemeindeprojekt „Literaturkreis“ mit weiteren Buchempfehlungen. Probieren Sie es aus!
24 Mal Advent und Weihnachten: Mein Bibeltagebuch
Suchen Sie einen guten und schönen Begleiter durch die Advents- und Weihnachtszeit, der Ihnen auch noch Raum für eigene Ideen und Gedanken lässt? Dann sind Sie mit diesem Buch bestens versorgt!
Vom 1. bis 24. Dezember möchte das Buch zu einer kurzen täglichen „Rast“ einladen. Jeder Tag steht unter einem bestimmten Thema, z.B. „Lichtstrahlen“, „Glanzlicht“, „Fürchte dich nicht, „Warten lohnt sich“… Dazu gibt es jeweils einen Bibeltext (in der Übersetzung der Basis Bibel) mit interessanten Zusatzinformationen, einen Text, der zum Nachdenken einlädt und einen kurzen Text mit Wissenswertem rund um Advent und Weihnachten.
Ein Buch, auf das man sich freuen kann, z.B. am Abend nach einem stressigen Tag noch einmal zur Ruhe kommen oder am Morgen, um mit guten Gedanken und Bibeltexten in den Advents-Alltag zu gehen oder auch zwischendurch, im Laufe des Tages eine kurze besinnliche Pause/Mittagspause einlegen – Aufatmen im Advent, um sich auf das zu besinnen, was wirklich wichtig ist.
Neben den Texten gibt es zu jedem Tag ein kleines „Bibeltagebuch“, in dem man eigene Gedanken, Gebete und Erinnerungen aufschreiben oder auch kreativ gestalten, malen, kleben kann.
Das fest gebundene Buch überrascht mit einem guten Format, einer schönen und ansprechenden Gestaltung und es ist so handlich, dass man es am liebsten durch die ganze Advents- und Weihnachtszeit mit sich tragen möchte oder man legt es sich an einen besonderen Ort.
Ein wirklich schönes und gelungenes Buch, auch zum Verschenken bestens geeignet!
Ulrich Mack: Feste feiern
Was und warum feiern wir eigentlich Epiphanias, Ostern, Palmsonntag oder in der Trinitatiszeit? Warum gibt es einen Sonntag der Jubilate oder Rogate heißt? Auf diese und viele andere Fragen gibt dieses übersichtlich und wunderschön gestaltete neue Buch eine Antwort.
Das empfehlenswerte Sachbuch zum Thema „Kirchenjahr und Kirchenfeste“ ist 2021 in der Deutschen Bibelgesellschaft erschienen. Der Verfasser, Ulrich Mack, ist evangelischer Theologe und Buchautor zu verschiedenen gemeindepraktischen Themen. Auch mit diesem neuen Buch hat Mack ein sehr hilfreiches Handbuch geschrieben.
Sein Schreibstil ist flüssig, gut lesbar und anschaulich. Mack beschreibt kenntnisreich und vielseitig die verschiedenen Sonn- und Feiertage des Kirchenjahres. Ganz besonders erfreulich und positiv ist die Berücksichtigung aller Sonntage als Festtage. Der Sonntag als Feiertag der Woche wird so noch einmal deutlich in den Fokus des Lesers gestellt. Eine Erklärung dieser Sonntage sucht man in anderen Büchern meist vergeblich. Auch auf einige katholische Feiertage geht der Autor ein, allerdings fehlt der Buß- und Bettag.
Außergewöhnlich schön und gelungen ist die Gestaltung des Buches. Zahlreiche farbige Illustrationen ergänzen die Texte sinnvoll und anschaulich, Register zum Ausklappen am Anfang des Buches unterstützen den Nachschlagewert. Dem Untertitel „Mit der Bibel die Feste des Kirchenjahres entdecken“ wird Ulrich Mack sehr gerecht, in dem er zu jedem Sonn- und Festtag die passenden Bibelstellen herausgestellt hat. Diese werden außerdem gestalterisch sehr schön hervorgehoben. Besonders gelungen ist daran, dass die einzelnen Bibelstellen aus verschiedenen Bibelausgaben zitiert werden.
Die zahlreichen Erklärungen zum christlichen Brauchtum und ihren Traditionen für die verschiedenen Festtage erweitern das Wissen, geben nützliche Anregungen zum Nachdenken und zum bewussten und kreativen Gestalten und Feiern des Kirchenjahres.
Ein sehr gelungenes Buch zum Festkreis des Kirchenjahres, das bereits einfach Freude beim Durchblättern und Anschauen macht, Neugierde weckt und Hintergründe erhellt. Mehr kann man von einem guten Handbuch eigentlich nicht erwarten!
Auch zum Verschenken ist dieses Buch sehr zu empfehlen!
Annette Langen: Kinderbibel in 5-Minuten-Geschichten
Annette Langen ist für liebevolle Texte in ihren mittlerweile über 100 Kinderbüchern bekannt. In dieser Neuausgabe ihrer Kinderbibel erzählt sie 20 wichtige biblische Geschichten (10 aus dem Alten Testament und 10 aus dem Neuen Testament) in einer sehr schönen und kindgerechten Sprache. Besonders gelungen ist die Einbindung der Kinder in die Geschichten. Gleich im ersten Kapitel zur Schöpfungsgeschichte „Wie alles begann“ zieht die Autorin mit ihrer fantasievollen Erzählweise die Kinder in die Geschichte hinein: „Vor langer, langer Zeit war noch nichts da. Du nicht, deine Mama und dein Papa nicht, selbst Opa und Oma nicht… Aber Gott war schon da…“ (S.8). Das fördert das Interesse zum Zuhören und Verständnis der biblischen Geschichten. Trotz ihres lebendigen und spannenden Erzählstils, bleibt die Autorin nah an der biblischen Botschaft. Sie spannt mit dieser Kinderbibel einen Bogen von der Schöpfungsgeschichte bis Ostern und zeigt damit auch den „roten Faden“ vom Anfang bis zu Jesus Christus auf. Zu jeder Geschichte werden zusätzlich die genauen Bibelstellen angegeben.
Die wunderschönen ganzseitigen und farbigen Illustrationen laden zusätzlich zum intensiven gemeinsamen Betrachten und Erzählen ein. Die Illustratorin Frauke Weldin wurde 1969 in Northeim geboren, studierte in Hamburg Illustration, lebt auch dort und ist für verschiedene Verlage als Illustratorin von Kinderbüchern tätig.
Das Buch eignet sich wunderbar zum Vorlesen und Selberlesen. Auch für den Kindergottesdienst oder die Arbeit in christlichen Kindergruppen sind diese kurzen biblischen Geschichten bestens geeignet! Ich kann diese Kinderbibel sehr empfehlen!
Ursel Scheffler: Meine schönsten Gleichnisse aus der Bibel
Die Gleichnissgeschichten gehören mit zu den wichtigsten Texten der Bibel. Und doch haben auch Erwachsene so manche Schwierigkeiten mit ihrem Verständnis. Wieso erzählt Jesus diese Geschichte? Was hat er genau damit gemeint? Und was bedeutet die Geschichte für uns heute?
Der Autorin Ursel Scheffler ist es mit diesem Buch gelungen, diese Fragen nicht nur für Kinder wunderschön und klar zu beantworten. Auch Erwachsene können darin gute Hilfen zum Verständnis der Gleichnisse finden.
Jesus war ein hervorragender Geschichtenerzähler. Alle hörten ihm gebannt zu und fühlten sich in ihrem Alltag angesprochen. Die Autorin erzählt in diesem Buch die wichtigsten Gleichnisse für Kinder nach und verbindet sie mit unserem Alltag. Damit bleibt sie in der Erzähltradition von Jesus. Auch er wollte mit den Gleichnissen an den Alltag der Menschen vor 2000 Jahren anknüpfen, um ihnen die biblische Botschaft vom Reich Gottes nahe zu bringen.
Ursel Scheffler beginnt ihr Buch mit dem Kapitel „Wie alles angefangen hat“ und zieht gleich mit dem ersten Satz die (Vor-) Leser und Zuhörer mitten in das Geschehen hinein: „Vor 2000 Jahren, als Jesus in Palästina lebte, gab es noch kein Handy, kein Fernsehen und kein Internet.“ (S.9). Wie verbreiteten sich dann die Nachrichten und Geschichten damals überhaupt? Für Kinder ist das heute schwer vorstellbar. Der Autorin gelingt es auf spannende und interessante Weise die Gleichnisse zu erzählen und auch nach jedem Gleichnis zu erklären, warum Jesus diese Geschichte damals erzählt hat und was sie für uns heute bedeuten kann. Ihr lebendiger und interessanter Erzählstil macht Kinder neugierig und gespannt auf weitere Geschichten.
Zu jedem Gleichnis werden die genauen Bibelstellen angegeben. In einem Glossar am Ende des Buches gibt die Autorin weitere Informationen und spannendes Hintergrundwissen zu den wichtigsten Begriffen in den Gleichnissen. Das ist eine zusätzliche und gute Hilfe für Eltern, wenn ihre Kinder Fragen dazu stellen.
Besonders hervorzuheben sind die schönen, liebevollen und lebendigen Illustrationen, in warmen Farben gezeichnet. Sie ziehen die Kinder sofort in das Geschehen hinein, machen neugierig und laden zum gemeinsamen Erzählen ein. Gleich auf Seite 10/11 sitzen die Kinder vor Jesus und hören ihm gebannt zu. Das schafft für Kinder eine hohe Identifikations-möglichkeit. Die Illustratorin Franziska Harvey wurde 1968 in Frankfurt/Main geboren, studierte Illustration und Kalligrafie in Wiesbaden. Sie arbeitet für verschiedene Verlage, lebt in Frankfurt/Main und illustriert hauptsächlich Kinderbücher.
Dieses Buch eignet sich ganz hervorragend zum Vorlesen und Selberlesen für ältere Kinder. Auch für den Kindergottesdienst oder die Arbeit in christlichen Kindergruppen sind diese kurzen biblischen Geschichten mit den zusätzlichen Hintergrundinformationen bestens geeignet!
Ich kann das Buch für kleine und große Leser nur wärmstens empfehlen!
Julia Ginsbach: Gutenachtgebete für die Kleinsten
Erinnern Sie sich noch an ein Gutenachtgebet aus Ihrer Kinderzeit? Ich schon! Mein liebstes Kindergebet „Ich bin klein, mein Herz ist (mach) rein“ ist mir bis heute wichtig. Gemeinsam ein Gebet zu sprechen, ist eines der beliebtesten und wichtigsten Rituale bei kleinen Kindern. Das handliche Bilderbuch aus starker Pappe enthält bekannte und neue Abendgebete, bereits für die Kleinsten – zum Vor-, Mit- und Nachbeten. Die kurzen einprägsamen Gebete sind warmherzig, inhaltsstark und von bleibendem Wert.
In den ganzseitigen farbigen Illustrationen können sich die Kinder wiederfinden, denn sie nehmen auch Bezug zu ihrem Alltag und alltäglichen Erlebnissen. Die Gebete vermitteln auf einprägsame Weise, worauf es im christlichen Glauben ankommt. Bereits die Kleinsten werden dieses Buch lieben und den schönen Gebeten gerne zuhören. Auch wenn sie vielleicht noch nicht den ganzen Sinn des Textes verstehen, werden sie diese Verse immer wieder gerne hören.
Die Illustratorin Julia Ginsbach wurde 1967 in Darmstadt geboren, studierte in Heidelberg und Frankfurt Musik, Kunst und Germanistik. Heute lebt sie mit ihrer Familie, jeder Menge Tiere, Pinseln, Farben, Papier und ihrer Geige in einem alten Haus in Norddeutschland und arbeitet als freie Illustratorin.
Dieses liebevoll gestaltete Pappbilderbuch sei wärmstens empfohlen! Es wächst mit den Kindern mit.
Christian Ottemann: Der überraschende Jesus
Noch ein Buch über Jesus – muss das sein? Ja! Es lohnt sich dieses schmale Buch zu lesen, denn es überrascht den Leser mit vielen Aspekten und einer interessanten Verknüpfung von Exegese und aktuellen Bezügen. Der Titel hält, was er verspricht. Und ein gutes Buch sollte den Leser immer überraschen und zu neuen Einsichten bringen.
Dr. Christian Ottemann, geboren 1951 in Ostberlin, studierte evangelische Theologie an der Universität Heidelberg und am Ev.-Luth. Missionsseminar in Hermannsburg, wo er auch die „wegweisenden Denkanstöße“ für dieses Buch bekam. In den fünf Beiträgen möchte der Autor zum eigenen Forschen und Nachdenken über Jesus Christus anregen. Dabei stellt er überraschende Gedanken zum Thema „Jesus und die Verben der Gemütsbewegung“ in den Mittelpunkt. Er unterscheidet sehr deutlich zwischen den affektiv-innerlichen Verben und den effektiv-ganzheitlichen Verben der Bibel. Schon sein Seminardozent Dr. Olav Hansen hatte seinen Studenten in Hermannsburg eingeschärft: „Jesus war Jude und dachte hebräisch. Und die Verben der Gemütsbewegung sind bei den Hebräern fast immer effektiv gemeint. Zorn oder Liebe, da geht es immer um den Effekt bei der Sache.“ (S. 12) In seiner klugen und vielseitigen Exegese klammert der Autor auch heikle und umstrittene Themen und Bibelstellen nicht aus. Dabei schreibt der Autor in klarer, verständlicher Sprache – auch für den theologischen Laien – und doch stets wissenschaftlich fundiert. Ottemann lebt bewusst im lebendigen Glauben an Jesus Christus und das spürt man seinen Zeilen Seite für Seite ab.
Das Buch eignet sich für die eigene bereichernde Lektüre und für Gemeindekreise, die an theologischen Fragen interessiert sind, sehr gut.
Hans-Martin Heins: Geborgen unter Gottes Wort
Die Wochensprüche bringen die Essenz jedes Sonn- oder Feiertages im Kirchenjahr auf den Punkt. Sie sind in weiten Teilen der Kirchen und Gemeinden verbreitet, werden aber oft kaum wahrgenommen. Lassen Sie sich von Hans-Martin Heins einladen zu einem intensiven Jahr unter Gottes Wort.
Die 72 Andachten öffnen die Schatzkammer des jeweiligen Bibelwortes und schließen den ganzen Reichtum auf, der darin steckt.
Mit jeweils einem abschließenden Gebet und einem Liedvorschlag aus dem Evangelischen Gesangbuch entsteht so eine wöchentliche Andacht, deren Wirkung sich über viele Jahre entfaltet. Denn in jedem einzelnen wiederkehrenden Wochenspruch leuchtet nun ein neuer Glanz – ein kostbarer, biblischer Edelstein, der in die Woche hineinstrahlt.
Nach der revidierten Perikopenordnung.