Predigt zu Epheser 2, 1+4-10 am 13. Sonntag n. Trinitatis

Predigt zu Epheser 2,1-10Hebräer13,8 2. Sonntag nach Trinitatis Jesus Christus heute und in Ewigkeit Artikel Hoffnung auf Auferstehung Predigt zu Apostelgeschichte 1, 3 - 11 Johannes 10,9 Impuls der Woche Predigt zu Jesaja 40, 1- 11 Markus 13, 31 - 37 1. Korinther 9, 16-23 Apostelgeschichte 8, 26-10 Römer 11, 36 Apostelgeschichte 1 Matthäus 10 Jesus Bekenntnis 2 Petrus 1 Epheser 1, 15 - 23 Himmelfahrt Exaudi
Foto: Martina Heins

1 Auch ihr wart tot durch eure Übertretungen und Sünden.
4 Aber Gott, der reich ist an Barmherzigkeit, hat in seiner großen Liebe, mit der er uns geliebt hat, 5 auch uns, die wir tot waren in den Sünden, mit Christus lebendig gemacht – aus Gnade seid ihr gerettet; 6 und er hat uns mit auferweckt und mit eingesetzt im Himmel in Christus Jesus, 7 damit er in den kommenden Zeiten erzeige den überschwänglichen Reichtum seiner Gnade durch seine Güte gegen uns in Christus Jesus. 8 Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, 9 nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme. 10 Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen.




Bist du tot oder lebst du schon?

Das ist scheinbar eine komische Frage, denn eigentlich kommt erst das Leben und dann der Tod. Aber Paulus redet hier zu lebenden Menschen, von denen er sagt, dass sie tot waren, nicht weil sie wieder von den Toten auferweckt wurden, sondern weil sie befreit wurden von einer Macht, die das Leben tötet, verhindert, die uns gefangen hält. Gefangenschaft ist wie ein Zwang, aus dem wir nicht ausbrechen können.

Es gibt viele Zwänge im Leben, aber die meisten können wir überwinden, wenn wir wollen.

Bei Terminen zum Beispiel können wir uns dagegen entscheiden, sie wahrzunehmen, mit entsprechenden Konsequenzen. Wir sagen, dass wir zur Arbeit oder zur Schule müssen, aber wir können uns auch anders entscheiden, müssen dann aber mit den Konsequenzen leben. Von Menschen, von denen wir abhängig sind und die uns beeinflussen, zum Beispiel in der Familie oder der Firma, können wir uns lösen und uns gegen sie entscheiden, natürlich mit entsprechenden Konsequenzen.
Bei diesen sogenannten Zwängen entscheiden wir danach, was uns für die Zukunft am wenigsten Ärger oder die meisten Vorteile bringt.

Aber es gibt Zwänge, da können wir nicht entscheiden, sondern sie sind unüberwindlich. Sie halten uns gefangen und behindern für uns und andere wirkliches, gutes Leben.

Predigt zu Epheser 2,1-10 Lukas 12,42-48 Ewigkeitssonntag Tod Sterben Ewigkeit
Grabkreuz
Der Tod selbst ist so ein unüberwindlicher Zwang.

Wir versuchen ihn zu verdrängen, uns damit abzufinden, aber irgendwann sterben wir. Die Macht des Todes reißt liebe Menschen aus unserem Leben, von denen wir dann für immer Abschied nehmen müssen, und er reißt uns selbst weg aus diesem Leben, auch von allem, was uns lieb und wichtig ist. Wir müssen uns davon verabschieden. Und dann gibt es noch die vielen kleinen „Tode“, wie Ungerechtigkeit, Enttäuschungen, nicht mehr können, Krankheit oder anderes.



Gefangen sind wir manchmal auch, wenn es um unser Tun geht:

Manchmal wissen wir nicht, was richtig ist, weil beides schlecht erscheint; manchmal tun wir das Falsche, obwohl wir das Richtige tun wollen. Wir sagen oft lapidar: „Jeder ist fehlerhaft, keiner ist vollkommen!“ Das ist richtig, aber das bedeutet, dass wir Menschen mit unseren Fehlern uns selbst und andere zerstören im Kleinen und im Großen und so ein bisschen „Sterben“ verursachen.

Außerdem leben wir In der Abhängigkeit von Sicherheiten, die unserem Leben Halt und Stabilität geben.

Wir brauchen sie, damit das Leben sich entfalten kann und wir suchen sie von Kindheit an bei anderen Menschen, in der eigenen Kraft, in materieller Sicherheit, in Ordnungen und Gewohnheiten. Darum sorgen wir uns, kämpfen wir und mühen uns, dass sie stabil bleiben. Aber trotz aller Kämpfe und Mühen verlieren wir diesen Kampf oft schon mitten im Leben und spätestens im Tod.

Predigt zu Epheser 2,1-10 Liebe Ehe Tanz tanzendes Paar  Amberg Skulptur am Stadttor
Tanzendes Paar in Amberg
Des Weiteren sind wir abhängig von Liebe, dass wir lieben können und geliebt werden.

Aber trotz allen guten Willens bleibt jede Liebe unvollkommen, sowohl die, die wir geben wollen, als auch die, die wir empfangen möchten.
Das sind Grundzwänge, die uns wie in einem Gefängnis gefangen halten und ein gutes erfülltes Leben verhindern. Das nennt Paulus die Macht des Todes und der Sünde, dass wir tot waren in den Sünden, dass wir immer unter diesem Vorzeichen leben und am Ende verlieren. Das ist unsere Realität, die Realität der Welt für alle Menschen!

 

 

Nun gibt es aber noch eine andere Realität, nämlich die Realität Gottes. Rechnen wir mit dieser Realität in unserem Leben?

Ein junger Mann meinte einmal: „Ich glaube nicht, ich glaube nur an das, was real ist.“ Ich antwortete ihm: „Ich glaube auch nur an das, was real ist, und zwar an das, was bei Gott real ist. Und auch wenn du es nicht siehst und kennst, es ist wirklich da.“
Nehmen wir an, Sie lieben einen Menschen oder werden geliebt. Für die anderen ist das keine erkennbare und erfahrbare Realität, aber für Sie ist es eine bestimmende Realität.

So glauben wir an Gottes Realität, aber leben wir nicht häufig so, als würde es sie nicht geben?

Die Realität Gottes ist stärker als die Realität dieser Welt und als alles, was unser Leben bedrohen kann. Und auch der Tod hat in der Realität Gottes keine Macht, denn Gottes vollkommene Liebe ist stärker als die Macht der Sünde und als die Macht des Todes.

Das heißt nun: Wenn wir in der Realität Gottes leben, dann kann unser Leben von der Realität Gottes bestimmt werden und ist nicht mehr von der Realität der Welt abhängig.

Dann gibt es Geborgenheit und Sicherheit, die nicht zerbricht wie die weltlichen Sicherheiten, sondern sie ist fest verankert in der Ewigkeit. Wir können von Jesus lernen, das Richtige zu tun und in der Liebe zu leben. Weil wir nicht mehr für uns kämpfen müssen, können wir gelassener mit allen Dingen umgehen, es für gute Taten gebrauchen, uns von der Liebe bestimmen lassen.  Es gibt die Möglichkeit, vollkommen geliebt zu werden. Wir haben dann ewiges Leben. Der Tod hätte keine Macht. Das Eigentlich kommt noch. Dieses Leben ist nur vorläufig. Auch die kleinen Tode verlieren ihre Bedeutung, weil die kleinen Tode sich nur auf das sterbliche Leben beziehen, aber nicht auf das Leben aus der Ewigkeit. So ist es in der Realität Gottes.

Predigt zu Epheser 2,1-10 Gitter Gefängnis unseres Lebens Befreiung Jesus befreit uns
Foto: Martina Heins

Das Problem ist, dass wir uns aus unserem „Gefängnis“ nicht von uns aus befreien können.

Alles, was wir tun, nützt nichts. Wir können kämpfen bis zum letzten, erfolgreich sein, gut sein, viel leisten, wir können religiös werden mit Esoterik, fernöstlichen Religionen oder sonst etwas, es hilft uns nicht. Alle unsere Bemühungen sind vergleichbar mit dem Bemühen eines Hamsters, in der Tretmühle voranzukommen. Unsere Möglichkeiten reichen nicht aus, um von der Realität der Welt in die Realität Gottes zu kommen.

Deshalb sagt Paulus das hier noch einmal. Das hat Gott in Jesus für euch getan!

Durch Jesus hat Gott die Macht, die uns gefangen hält besiegt, uns befreit und die Ewigkeit geöffnet. Wir müssen es nur glauben, ihm vertrauen, dass es wahr ist und für uns gilt und es als Geschenk annehmen. Das macht demütig. Alle menschlichen Möglichkeiten reichen nicht aus, aber es gibt Freude über dieses Geschenk, über den Trost, die Vergebung, die Hoffnung, die Geborgenheit, die Liebe, den Frieden und alles weitere, was wir durch Jesus erhalten.

Durch Jesus haben wir Zugang zur Realität Gottes.

Die Geborgenheit, die es in Gottes Welt gibt, ist für uns möglich.  Wir können uns von seiner Liebe beeinflussen lassen und lernen, darin zu leben. Der Tod verliert seinen Schrecken. Wie schön, wenn wir einen Menschen in der Gewissheit des ewigen Lebens abgeben können oder selbst im festen Glauben auf das Sterben zugehen. Der Himmel steht offen, die vollkommene Liebe ist für uns da.

Predigt zu Epheser 2,1-10 Lukas 10,16 Johannes 13,20 7. Sonntag nach Trinitatis 1. Korinther 15,12 - 20 Ostern Ostersonntag Auferstehung Jesaja 58,1-9a Lukas 22,31-34 Jakobus 1,12-18 Siegeskranz Ewigkeit erreicht Gemeinschaft mit Jesus Christus Matthäus 4,17 3. Sonntag nach Epiphanias Lukas 10,17-21 1. Sonntag nach Epiphanias Freude im Himmel Namen im Himmel Offenbarung 7,9-12 Weihnachten Lukas 13,1-9 Volkstrauertag Predigt zu Epheser 2,19 Hausgenossen Gottes Römer 14,9-13 5. Sonntag nach Trinitatis 1. Korinther 1, 3 Frieden leben Sehnsucht nach Frieden Römer 8, 1-14 Trinitatis heiliger Geist vollkommene Liebe in Jesus Christus Kolosser 4, 2- 4 Gebet Beten Fürbitte Lukas 19, 1-10 Konfirmation Konfirmationspredigt Johannes 10,9 Hebräer 13, 20-21 Jesus der gute Hirte Impuls der Woche Kalenderwoche 9 Home Passion Passionszeit Passionsweg Leidensweg einen Weg im Leiden gehen einen Weg mit Jesus gehen Predigt zu Lukas 4, 16-31 Matthäus 17, 1 - 9 Römer 8, 31 - 39 Lukas 7, 11 - 17 Philipper 4, 4 Matthäus 10, 34-39 Kirchliches Leben Menschwerdung Gottes Predigt zu Lukas 15, 1-7 Predigt zum Lesen Jesaja 50, 4-9 Palmarum Jesus Reden Lukas 18 Jesus Erbarmen Kirchliche Feiertage Ostern Osterlamm Weihnachten Gottes Welt Himmelreich
Foto: Martina Heins
Das ist das große Geschenk: Gottes Realität kann auch für uns Realität sein!

Gibt es etwas Größeres? Martin Luther sagt einmal darüber: „Ich fahr`und weiß, Gott Lob wohin, mich wundert, dass ich so traurig bin.“ Und wenn wir das hier schon ein bisschen erfahren, wie schön und großartig das ist, dann bekommen wir eine Ahnung davon, wie wunderbar die Ewigkeit sein wird: mit Jesus und unserem himmlischen Vater, alles vom Heiligen Geist bestimmt, alles vollkommen. Das ist unser Zuhause.

Mit Paulus können wir sagen: „Gott sei Dank, der uns den Sieg gibt durch Jesus Christus, unseren Herrn.“ (1. Korinther 15, 57)
Predigt zu Epheser 2, 1+4-10
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