Predigt zu Epheser 2, 19 am 7. Sonntag nach Trinitatis

Predigt zu Epheser 2,19 Hausgenossen Gottes Römer 14,9-13 5. Sonntag nach Trinitatis 1. Korinther 1, 3 Frieden leben Sehnsucht nach Frieden Römer 8, 1-14 Trinitatis heiliger Geist vollkommene Liebe in Jesus Christus Kolosser 4, 2- 4 Gebet Beten Fürbitte Lukas 19, 1-10 Konfirmation Konfirmationspredigt Johannes 10,9 Hebräer 13, 20-21 Jesus der gute Hirte Impuls der Woche Kalenderwoche 9 Home Passion Passionszeit Passionsweg Leidensweg einen Weg im Leiden gehen einen Weg mit Jesus gehen Predigt zu Lukas 4, 16-31 Matthäus 17, 1 - 9 Römer 8, 31 - 39 Lukas 7, 11 - 17 Philipper 4, 4 Matthäus 10, 34-39 Kirchliches Leben Menschwerdung Gottes Predigt zu Lukas 15, 1-7 Predigt zum Lesen Jesaja 50, 4-9 Palmarum Jesus Reden Lukas 18 Jesus Erbarmen Kirchliche Feiertage Ostern Osterlamm Weihnachten Gottes Welt Himmelreich
Foto: Martina Heins

So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge,
sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen.“

 

Irgendwo dazu gehören,

zum Beispiel zu einem festen Freundeskreis, zu einer Familie, einer Clique oder sonst einer Gruppe, das möchte jeder! Geliebt sein, anerkannt sein, Hilfe erfahren und auch bei Fehlern einfach dazu gehören, ist unser großer Wunsch. Wenn ich weiß: ich bin nicht nur geduldet, gehöre nicht nur dazu, solange ich gute Leistung bringe oder mich angepasst verhalte, sondern ich bin Vollmitglied als Mensch, wie ich bin, das ist schön!

Auf der anderen Seite tut es sehr weh, wenn ich irgendwo dazugehören möchte und dann merke, dass ich es nie schaffe, so ganz dazu zu gehören, egal wie ich mich anstrenge.

Schüler in Schulklassen erleben das, wenn sie zu einer angesehenen Clique dazugehören möchten, aber es klappt nicht. Sie verbiegen sich, spielen den Klassenclown, aber sie schaffen es nicht. Wie viel Leid gibt es in Ehen und Familien, wenn Kinder das Gefühl haben, ich bin Außenseiter bei den Menschen, die mir am nächsten stehen, von denen ich geliebt und anerkannt sein möchte. Genauso erleben es Menschen am Arbeitsplatz, in Freundeskreisen oder anderen Gruppen.
Das ist wie ein Nadelstich ins Herz, wenn man dachte, ich gehöre dazu, jetzt habe ich es geschafft und dann erfährt, dass es doch nicht so ist.

In unserem Vers geht es auch um das „Dazu gehören“.

Unter den ersten Christen gab es damals eine Meinungsverschiedenheit, wer nun vollwertig zu Gott und zum Volk Gottes gehört.

Die einen meinten, dass nur der vollwertig zu Gott gehören kann, der an Jesus glaubt und der auch ganz und gar die jüdischen Regeln befolgt, denn das jüdische Volk war, bevor Jesus kam, das Volk Gottes. Paulus sagt nun, und so steht es überall in der Bibel: Schaut euch Jesus an! Jesus hat die angenommen, die ihm vertraut haben, ganz egal, was für ein Leben sie vorher hatten. Deshalb sagt Paulus hier den Christen, die keine Juden waren: Ihr seid jetzt durch Jesus keine Gäste mehr, sondern ihr gehört voll dazu. Wer an Jesus glaubt und mit ihm verbunden ist, der ist ohne „Wenn und Aber“ ein vollwertiges Mitglied im Haus Gottes, ein Mitbürger der heiligen und Gottes Hausgenosse.

Nun ist das ein interessanter Blick in die frühe Geschichte des Christentums, aber wen interessiert das heute noch? Wer sehnt sich danach, ganz zu Gott zu gehören? Wer möchte Gottes Hausgenosse sein?

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Foto: Martina Heins

Martin Luther hat dieser Gedanke umgetrieben, verrückt gemacht, hat sich dafür gequält, bis er dann entdeckte, das kann ich nicht verdienen, das ist ein Geschenk, das ich nur annehmen muss. Viele Menschen heute interessieren sich nicht für das Geschenk oder sie nehmen es fast gleichgültig zur Kenntnis.
Nur an einem Punkt, wenn es um das eigene Sterben geht, und noch mehr, wenn ein lieber Mensch stirbt, da möchten die meisten Menschen dann doch zu Gott gehören. Dann hoffen alle, dass sie doch in die gute Welt zu Gott kommen und nicht in die Hölle. In der Hölle sein, heißt, in Ewigkeit nicht zu Gott gehören mit allem, was das bedeutet. Das ist die eine Seite, ob Menschen das möchten oder nicht.

Die andere Frage ist: Will Gott das, dass wir ganz zu ihm gehören?

Ich will es mit einem Vergleich verdeutlichen: Wenn ich mir überlege, ich sollte ständig Menschen bei mir aufnehmen, so dass sie zu mir und zu unserer Familie gehören, die alles schmutzig und kaputt machen, dann würde ich das auf Dauer nicht dulden. So will es auch Gott nicht, dass wir mit unseren menschlichen Eigenschaften seine vollkommen heile Welt in Unordnung bringen und zerstören. Und dennoch will er uns bei sich haben, nicht nur in dieser Welt, sondern auch in seiner ewigen Welt. Gott sehnt sich nach seinen verlorenen Kindern. Deshalb hat er durch Jesus alles getan, um seine Menschen zurückzubekommen und sie zu überzeugen, dass es gut ist, bei ihm zu sein. Und dafür bietet er uns einen Tausch an, indem wir unser unvollkommenes und oft kaputtes Leben Jesus geben, und dafür sieht er bei uns schon jetzt das vollkommen heile Leben, das Jesus gelebt hat, und verändert uns immer mehr zu dem hin, wie er sich uns als sein Ebenbild vorgestellt hat. Durch den Heiligen Geist beginnt er schon hier auf der Erde mit dieser Veränderung und verändert uns dann vollkommen in sein Bild, wenn wir in seiner Ewigkeit ankommen. So können wir dann in Ewigkeit bei ihm sein, ohne dass wir seine vollkommen heile Welt zerstören, sondern wir werden dann vollkommen heil bei ihm sein. Das ist die große Verheißung des Evangeliums.

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Wir müssen uns nur mit Jesus verbinden, ihm glauben, dass das für uns gilt, ihm unser Leben anvertrauen und sagen: Jesus soll mein Herr sein und mein Leben bestimmen! Jeder nun, der durch den Glauben mit Jesus verbunden ist, sich an Jesus klammert, der gehört zu Gott im Leben und für die Ewigkeit.

Es ist ganz egal, wie sein Leben vorher war, zu welchem Volk er gehört, wie alt er ist, wie lange jemand zu Jesus gehört. Wer zu Jesus gehört, gehört vollwertig zu Gott, ist vollwertiges Mitglied der Familie Gottes, des Volkes Gottes. Es gilt nicht, dass du an Jesus glauben und dann noch bestimmte Lebensweisen, Sprache, Gewohnheiten, Sympathiewerte oder Interessen übernehmen musst, sondern allein Jesus ist wichtig und notwendig! Mit ihm gehörst du hier und in Ewigkeit dazu, zu Gott. Dann bist du ein „Hausgenosse Gottes“, ein Mitbürger in Gottes Welt.

Das ist die Zusage, die jeder in der Taufe erhält, und die soll jeder jetzt noch einmal ganz neu und persönlich hören:

Egal, was du in deinem Leben machst, ob du erfolgreich bist oder nicht, angesehen oder nicht, wenn du dich an Jesus hältst, gehörst du dazu, kennt Gott dich, erkennt Gott dich als sein Kind, liebt er dich und hast du Heimatrecht bei ihm.

Das ist wichtiger als jedes andere „Dazu gehören“.

Es ist wichtiger, weil Gott viel wichtiger ist als jeder Mensch; weil das immer hält, denn auf Gott ist Verlass und weil jedes andere „Dazu gehören“ nur für bestimmte Zeit gilt, Gottes Zusage aber für das ganze Leben und für die Ewigkeit.

Predigt zu Epheser 2,19 1. Korinther 1, 3 Frieden suchen und in Jesus finden Matthäus 9, 35-38 Apostelgeschichte 1, 3 - 11 Himmelfahrt Exaudi Andachten Predigt zu Hebräer 12, 1- 3 Apostelgeschichte 16, 9 - 15 Römer 15, 4 - 13 Matthäus 21, 1-10 Liebe Herz Jesus Markus 13, 31 - 37 Ewigkeit Jesus Tod Hoffnung Impuls der Woche Jesus Liebe Herz zwei Herzen Taufe zum Glauben kommen liebende Herzen
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Diese Botschaft soll jeder in seinem Herzen tragen: Du darfst durch Jesus zu Gott gehören!

Und das ist auch der Auftrag, den wir alle erhalten:

Jeder soll das wissen und jeder soll es den anderen sagen in der Familie, bei den Nachbarn, Arbeitskollegen oder anderen Personen. Es ist der Auftrag an Eltern und Paten, es ihrem Kind zu sagen und zu zeigen, und ihrem Kind zu helfen, dass es Jesus annimmt und mit Jesus lebt. Und dieser Auftrag gilt auch für jede christliche Gemeinschaft.  Durch die Art, wie Christen miteinander umgehen und mit wem sie Gemeinschaft suchen, soll deutlich werden, wie Gott mit uns umgeht. Jeder ist herzlich willkommen, weil Jesus mit jedem Menschen Gemeinschaft sucht und jeder, der sich mit Jesus verbunden fühlt, ist vollwertiges Mitglied, gehört dazu, ganz egal, welche Vorgeschichte er hat. Es soll uns nicht wichtig sein, ob jemand in der Welt eine große Bedeutung hat, ob wir ihn lange kennen oder sympathisch finden, sondern uns soll nur wichtig sein, ob er zu Jesus gehört.

Das soll jede christliche Gemeinschaft deutlich machen durch ihr Leben im Miteinander und es weitersagen.

 

So nehmen Sie heute diese beiden Dinge mit:

Die Zusage: Durch Jesus dürfen Sie zu Gott gehören. Verbinden Sie sich mit ihm.
Den Auftrag: Machen Sie durch Ihr Reden und Tun deutlich, dass diese Zusage für jeden gilt.
Predigt zu Epheser 2, 19
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