Predigt zu Philipper 2, 8-11 am Sonntag Quasimodogeniti

8 Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz. 9 Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist, 10 dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, 11 und alle Zungen bekennen sollen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters. 

Ostern ist der Sieg Gottes: Jesus ist der Herr über alles!

Jesus hatte gelitten, wurde gedemütigt, erniedrigt und getötet. Freiwillig ist er den Weg gegangen. Aber dann am Ostermorgen wurde deutlich, dass es der Weg zum Sieg war. Und nun hat Gott ihn erhöht zum Herrn über alles. Jesus ist der Sieger, der Herr über irdische Mächte, die uns scheinbar so mächtig erscheinen, und über Tod und Teufel.

Wie schön, dass wir Jesus kennen und zu ihm, zum Herrn der Welt, gehören können!

Wenn ein Arbeitskollege sagt: „Du machst gute Arbeit“, dann ist das schön. Wenn der Chef sagt: „Du bist für unseren Betrieb wichtig“, dann bedeutet das viel. Aber wenn Gott sagt: „Du bist für mich wichtig“, dann weiß ich, dass ich unendlich wertvoll bin. Das ist die beste Voraussetzung für ein gesundes Selbstbewusstsein.
Wenn ein Freund in schwerer Zeit sagt: „Wir schaffen das schon“, dann ist das tröstlich, aber ich weiß, dass seine Möglichkeiten begrenzt sind. Wenn aber der Herr der Welt sagt: „Ich bin bei dir, ich bringe dich da durch“, wovor muss ich dann noch Angst haben!?

Eigentlich müssten doch alle Menschen sagen: Zu diesem Herrn will ich dazugehören; bei ihm will ich sein. Etwas Besseres gibt es nicht.

Und doch laufen viele Menschen anderen Dingen hinterher: und halten es für das Wichtigste:

Für Gesundheit wird viel Geld und viel Zeit investiert zum Beispiel in Fitnessstudios, beim Jogging, in Arztpraxen und Krankenhäusern. Gesundheit ist etwas Kostbares, aber kostbarer als Jesus?
Wenn Gesundheit für mich das Wichtigste ist, muss ich immer Angst haben, sie zu verlieren.
Um irgendwo dazuzugehören,
zum Beispiel in einer Schulklasse, einem Freundeskreis, einer Dorfgemeinschaft tun Menschen sehr viel und manchmal vielleicht zu viel. Dafür opfern Menschen Zeit, geben ihre eigenen Überzeugungen auf und passen sich in der Meinung an oder lassen sich dazu verleiten, zu viel Alkohol zu trinken oder Drogen zu konsumieren. Es ist schön, irgendwo dazu zu gehören, aber ist es schöner als zu Jesus gehören? Jesus ist immer da und kann wirklich helfen.
Glück und Erfüllung erhoffen sich viele durch materiellen Wohlstand.
Dafür arbeiten sie viel, machen Überstunden, setzen ihre Beziehungen aufs Spiel oder versuchen durch Glücksspiel oder „krumme“ Geschäfte ihr Ziel zu erreichen. Ohne materielle Sorgen zu sein, ist schön, aber gibt es mehr Glück, Geborgenheit und Frieden als bei Jesus?

Das sind schöne und wichtige Dinge für unser Leben, und ich finde es schön, wenn ich es habe, aber sind sie wichtiger als Jesus?

Bin ich bereit, genauso viel zu tun und noch mehr, um zu Jesus zu gehören?

Manchmal ist es gerade bewundernswert, wie viel Menschen einsetzen, um irgendwelche Ziele zu erreichen, wie zum Beispiel das eigene Haus, Erfolg, Anerkennung, Gesundheit oder irgendwo dazuzugehören, und doch kann keines dieser Dinge uns das geben, was Jesus uns gibt. Alle diese Dinge sind sehr begrenzt, wenn es darum geht, uns wirklich gutes Leben zu geben. Das kann nur Jesus als Herr des Himmels und der Erde.

Wenn wir sagen: „Jesus ist mein Herr“, dann muss sich das auch in unserem Leben zeigen.

Wofür setze ich mich ein, wofür verwende ich Zeit, Kraft und auch Geld, für Jesus oder wofür? Ein Pastor sagte einmal: „Wenn der Bauer sich bekehrt, müssen die Kühe im Stall das spüren.“ Wie viel mehr sollten es die Menschen, die uns umgeben, spüren.

Wenn ich sage: „Jesus ist mein Herr, zu ihm will ich gehören“, dann steht er an erster Stelle,

dann ist er der, nach dem ich mein Tun ausrichte und dem ich diene. Danach richte ich mein Verhalten aus im Umgang mit anderen Menschen, mit der Zeit, mit Geld und Kraft und meinen Lebensstil.
Paulus sagt hier, dass sich vor Jesus alle Knie beugen sollen. Es ist ein Ausdruck dafür, dass jemand sagt: Jesus, du bist mein Herr, ich will dir dienen und vertrauen, und ich will tun, was du sagst und so leben, wie du es möchtest.“
In der Bibel steht alles über den Sinn von Arbeit, Verantwortung, welchen Wert ich habe, vom  Sinn des Lebens, vom Umgang mit Geld, Zeit, Gaben und mit anderen Menschen, von der Bedeutung von Familie, über Kindererziehung, vom Umgang mit Menschen, die mir weh getan oder mich schlecht behandelt haben, von der Verantwortung in der Gesellschaft, über Vorgesetzte, Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, Lüge und Wahrheit, Zivilcourage, Beten, wie steht Gott zu mir, über Tod und Ewigkeit und vieles mehr und manches recht überraschend.

Wir müssen uns täglich oft entscheiden, wie wir handeln wollen.

Wenn wir zu Jesus gehören wollen, dann müssen wir auch tun wollen, was er sagt, und zwar ganz konkret in der Gestaltung unseres täglichen Lebens.

Dabei ist es gar nicht wichtig, ob wir gerade Lust dazu habe oder nicht, sondern weil Jesus unser Herr ist und er uns einen guten Weg weist, müssen wir uns für Jesus entscheiden und dann tun, was er sagt, auch wenn es uns gerade schwer fällt und wir keine Lust haben, auch wenn alle anderen anders handeln, auch wenn es im ersten Moment so scheint, als müssten wir auf etwas tolles verzichten, auch wenn es unserem Egoismus widerstrebt oder unserem Neid, unserer Bequemlichkeit oder unseren verletzten Gefühlen.
Denn wer soll Herr sein: unsere Gefühle, die anderen, Egoismus oder Jesus? Dazu müssen wir natürlich Jesu Wort, die Bibel kennen. Wir können ja nicht jedes Mal erst in der Bibel suchen und nachschlagen.

So sollen wir ganz konkret in unserem Alltag zeigen, wer unser Herr ist, indem wir uns für Jesus entscheiden und tun, was er sagt.

Wenn du heute vor irgendetwas Angst bekommst, dann entscheide, wer dein Herr sein soll: die Angst oder Jesus, der sagt: „Vertraue mir!“
Wenn es um deine Zeit in der Woche oder sonntags, um dein Geld oder andere Dinge geht, dann frag Jesus, und dann tue, was er dir sagt!
Wenn es um den Umgang mit anderen Menschen geht, in der Familie, bei Freunden oder auch Feinden, dann frag Jesus, und dann tue, was er dir sagt.
Wenn es darum geht, ob du die Wahrheit sagen und ehrlich sein sollst oder nicht, ob du beten und in der Bibel lesen sollst, dann frag Jesus, und tue, was er dir sagt!

Dann kann es passieren, dass du es versuchst und es doch nicht schaffst,

aber Jesus sagt dir, was du dann tun sollst. Oder du versagst, weil du doch wieder nur an dich gedacht hast, auch dann sagt Jesus dir, wie du damit umgehen sollst.

Es gibt viele Wege durch das Leben und viele Möglichkeiten, wie wir unser Leben gestalten. Es ist unsere Wahl, welchen Weg wir gehen, wohin der uns bringt und wohin wir damit kommen.

In Josua 24, 5 sagt Josua zum Volk Israel: „Wählt ihr, wem ihr dienen wollt, ich aber und mein Haus wollen dem Herrn dienen.“ Und Jesus sagt in Matthäus 6, 24: „Niemand kann zwei Herren dienen.“ Es gibt nur einen Weg Gottes, den wir durch Jesus kennen. Es gibt nur einen Weg, der richtig ist, das ist der Weg Jesu, des Herrn der Welt. Wir können nicht mehrere Wege gleichzeitig gehen.

Wenn wir glauben, dass Jesus auferstanden ist und Herr des Himmels und der Erde ist, dann lasst uns auch so leben, ihm vertrauen und tun, was er sagt.
Predigt zu Philipper 2, 8-11
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