Den Glauben verstehen!
Es gibt zwei Arten, den Glauben zu verstehen:
mit dem Herzen
und dem Verstand,
wobei das Erste das Allerwichtigste ist.
Nur wer Christus mit dem Herzen sieht und erkennt, sieht und erkennt ihn richtig.
Der klügste Kopf kann mit einem verschlossenen Herzen Christus nicht wirklich erkennen.
Trotzdem dürfen und sollen wir versuchen, den Glauben auch mit unserem Verstand zu begreifen,
wobei wir in Demut anerkennen sollten, dass unsere Erkenntnis immer nur bruchstückhaft ist. Paulus schreibt in 1. Korinther 13, 12: „Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunklen Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin.“ Es ist nicht unsere Erkenntnis, die unseren Glauben ausmacht, sondern die Tatsache, dass Gott uns kennt und liebt. Wir können mit unseren Versuchen nach Erkenntnis uns der Wahrheit Gottes nur ein Stück annähern. Erst in der Ewigkeit werden wir dann die vollkommene Wahrheit erkennen, so wie ich jetzt schon vollkommen von Christus erkannt bin.
Sollten Sie also bei bestimmten Glaubensthemen Fragen haben und keine befriedigende Antwort finden,
dann halten Sie das aus. Erzwingen Sie keine Antwort, sondern leben Sie das, was Sie schon verstanden haben. Vielleicht erhalten Sie in 10 oder 20 Jahren eine Antwort, ganz bestimmt aber in der Ewigkeit.
Auch wenn andere Sie fragen und Sie keine Antwort haben, ist das nicht weiter schlimm.
Sie müssen nicht auf jede Frage eine Antwort haben. Wichtiger ist, dass Sie sagen, können, was Ihnen die Beziehung zu Jesus bedeutet. In einer Gemeinde kam nach einem Gottesdienst eine Frau auf mich zu, die ich vorher noch nicht gesehen hatte. Sie erzählte mir, dass sie mit dem Glauben Schwierigkeiten habe, weil sie auf bestimmte Fragen keine Antwort hatte. Sie hatte schon mit verschiedenen Priestern und Pastoren darüber gesprochen, aber alle Antworten fand sie nicht befriedigend. Als ich ihr sagte, dass ich auf diese Fragen auch keine abschließenden Antworten hätte, aber damit gut leben könnte, weil mir es auf die Beziehung zu Jesus Christus ankomme, bedankte sie sich von Herzen für die ehrliche Antwort. Von da an besuchte sie regelmäßig die Gottesdienste und nahm an einem Gesprächskreis teil.
Wichtiger als Erkenntnis des Glaubens ist die Liebe,
so wie Paulus es in 1. Korinther 13, 2 schreibt: „Und wenn ich prophetisch reden könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, sodass ich Berge versetzen könnte, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich nichts.“ Die Liebe, von der Paulus hier redet, ist Jesus Christus selbst, denn Jesus ist die vollkommene Liebe Gottes.
Warum sollten wir trotzdem versuchen, möglichst viel vom Glauben zu verstehen?
Manchmal hindert uns der Verstand, wenn er durch offene Fragen blockiert ist, im Glauben zu wachsen. Es ist dann so, als würden wir bei bestimmten Punkten immer gegen verschlossene Türen laufen. So kann uns der Verstand auch Türen öffnen und helfen, nicht nur im Glauben zu wachsen, sondern auch in die richtige Richtung zu wachsen.
Jesus Christus ist die Wahrheit, aber unsere Erkenntnis von ihm ist nicht immer die Wahrheit. Wir können immer nur versuchen, uns mit unserem Verstand der Wahrheit in Jesus Christus anzunähern. So sind auch alle unsere Artikel Versuche, sich der Wahrheit in Christus anzunähern in der Hoffnung, dass sie Ihnen helfen, im Glauben zu wachsen und Christus immer mehr kennenzulernen und zu erfahren.